Das Theater in Lindau

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Das Theater Lindau ist das städtische Gastspielhaus von Lindau im Bodensee. Das 1951 eröffnete Haus bietet Schauspielaufführungen, Opern- und Ballettproduktionen verschiedener Bühnen des deutschsprachigen Raums, eine internationale Konzertreihe mit Kammerkonzerten, Kabarett und Kleinkunst sowie Theater für ein junges Publikumg von zwei bis 16 Jahren. Im Theater Lindau befindet sich auch die Lindauer Marionettenoper. Das Haus verfügt über rund 700 Sitzplätze (Parkett und zwei Ränge) und einen Orchestergraben.

Unsere Partner

Seit 74 Jahren steht die Spielbank Lindau an unserer Seite – als Ehrenpatronin und verlässliche Unterstützerin kultureller Vielfalt.

Gemeinsam mit engagierten Partnern wie der LIGHTHOUSE GmbH, den Stadtwerken Lindau, dem traditionsreichen Hotel Lindauer Hof, der feinen Confiserie Kaiser Bonbon sowie der inspirierenden Buch-Insel schaffen wir Raum für Begegnung, Kultur und Lebensfreude. Wir sagen Danke für die langjährige Verbundenheit und das gemeinsame Engagement!

Architektonische Geschichte des Theaters

Das Theater Lindau ist in einer ehemaligen Klosterkirche untergebracht. Im 13. Jahrhundert kamen Barfüßermönche nach Lindau und gründeten eines der ersten Klöster des Franziskanerordens nördlich der Alpen. 1241 wurde das Kloster durch Bischof Heinrich von Konstanz bestätigt. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das westliche Kirchenschiff erweitert und 1380 der Chor in spätgotischer Form vollendet. Die Kirche erhielt wertvollen Freskenschmuck, bis heute hat sich an der Südwand der heutigen Bühne das Fresko des Jüngsten Gerichts (1516) von Mathis Miller erhalten. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1528 aufgelöst und das Gebäude fiel in den Besitz der Stadt. Der Kirchenraum wurde teilweise als Salzstadel genutzt. 1658 wurde die Barfüßerkirche zur evangelischen Dreifaltigkeitskirche. 1747/49 erfolgte die Trennung des Chores vom Kirchenschiff. Im Chor wurde eine Decke eingezogen. Im Erdgeschoss war die Reichsstädtische Bibliothek untergebracht. Die Dreifaltigkeitskirche wurde 1798 geschlossen und der Kirchenraum diente fortan als Kaserne, Militär- und Feuerwehrmagazin sowie als Turnhalle. Ab 1868 wurde der Bau kulturell genutzt. Im oberen Chorraum entstand der Konzertsaal, und 1886/87 wurde – durch den Architekten Wimmer – ein Theatersaal in der Barfüßerkirche errichtet, der am 22. Mai 1887 eröffnet wurde.

Der Umbau zum Stadttheater 1950/51

In den Jahren 1950 und 1951 wurde das Theater durch den Architekten Robert Braun umgebaut. Im Stil der 1950er Jahre wurde der große Zuschauersaal mit 800 Plätzen neu gemacht. Die große ovale Decke gestaltete der Bildhauer Mezger mit einem Relief: die Muse Thalia, auf dem Pegasus reitend. An die Südwand der ehemaligen Barfüßerkirche wurde das neue Bühnenhaus gebaut. Im Bühnenhaus wurden 1953 in Höhe des ersten und zweiten Ranges die zwei Foyers fertiggestellt, die auch heute als Pausenfoyers dienen und deren Einrichtung der 1950er Jahre vollständig erhalten blieb. Während die Außenfassade, der Eingangsbereich und der im ehemaligen Chor eingerichtete Konzertsaal (heute Sitz der Lindauer Marionettenoper) den einstigen Kirchenraum noch erkennen lassen, gelten Theatersaal und Foyers – konsequent im Stil der 1950er Jahre gestaltet – als erstes denkmalgeschütztes Theater Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 19. Mai 1951 wurde das Stadttheater mit Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ in einer Aufführung der Bayerischen Staatsoper feierlich eröffnet.

Schauspieler und Ensembles

Die Liste berühmter deutschsprachiger Schauspieler:innen, die hier in Lindau gastierten, ist lang. In der Vergangenheit waren es Josef Meinrad, Bernhard Minetti, Elisabeth Flickenschildt, Maria Becker, Gert Westphal, Martin Benrath, Christiane Hörbiger, Heribert Sasse, Senta Berger, Iris Berben, Eva Mattes, Uwe Ochsenknecht, Hannelore Hoger, Katja Riemann, Gilla Cremer, Karin Neuhäuser, Joachim Król, Philipp Hochmair, Rufus Beck, Suzanne von Borsody, Tim Fischer, Walter Plathe, Marion Kracht, Dominique Horwitz und Katharina Thalbach mit Tochter Anna und Enkelin Nellie, Hannelore Elsner, Thekla Carola Wied, Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl, Ute Lemper, Corinna Harfouch, Walter Sittler, Mariele Millowitsch, Stefan Gubser, Regula Grauwiller, Barbara Auer, Meret Becker, Alfred Dorfer, Esther Schweins, Ulrich Tukur und Birgit Minichmayr.

Viele Theater aus ganz Deutschland gastieren in Lindau, darunter das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater Berlin, das Burgtheater, das Thalia Theater Hamburg oder auch das Staatstheater Karlsruhe, die Bayerische Staatsoper und die benachbarten Stadttheater Konstanz, Kempten, Memmingen und Bregenz.

Lindauer Marionettenoper

Seit dem Jahr 2000 ist der ehemalige Konzertsaal Heimat der Lindauer Marionettenoper. Mit großer handwerklicher Kunst und liebevoll gestalteten Inszenierungen bringt das Ensemble Opernklassiker in einzigartiger Atmosphäre auf die Bühne. Weitere Informationen sowie einen Überblick über das aktuelle Repertoire finden Sie hier.

Tagungen und Kongresse

Seit 1951 ist das Haus ein fester Veranstaltungsort für bedeutende wissenschaftliche und medizinische Kongresse. Es dient regelmäßig als Heimstatt der renommierten Lindauer Nobelpreisträgertagungen, bei denen sich internationale Spitzenforschung begegnet, sowie der traditionsreichen Lindauer Psychotherapiewochen, einem der größten Kongresse für Psychotherapie im deutschsprachigen Raum. Damit ist das Theater nicht nur kultureller, sondern auch intellektueller Treffpunkt mit internationaler Strahlkraft.

Keine Bühne für Rassismus

„Keine Bühne für Rassismus“ – unter diesem klaren Motto setzen Lindauer Veranstalter*innen ein sichtbares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung.

Inspiriert durch eine Aktion am Grillo Theater in Essen haben sich in Lindau mehrere Kulturinstitutionen zusammengeschlossen, um ein deutliches und gemeinsames Signal zu senden: Club Vaudeville, das Kulturamt Lindau, der Jazzclub, das Zeughaus und die Friedensräume tragen die Aktion gemeinsam – mit Bannern, Plakaten und Roll-ups in ihren Veranstaltungsorten. Ermöglicht wurde die Umsetzung durch das spontane Engagement des Kulturamts Lindau, das die Druckkosten übernahm, sowie durch die unentgeltliche grafische Gestaltung von Sascha Beer (Zeughaus Lindau).

Unser Ziel: Ein Schneeballeffekt, der weit über Lindau hinaus Wirkung zeigt. Deshalb stellen wir die Druckvorlagen kostenfrei zur Verfügung – mit oder ohne die Logos der Initiatoren, in verschiedenen Formaten. Zusätzlich können Plakate in A1 und A3 an der Theaterkasse kostenlos abgeholt werden – ideal für kleinere Veranstaltungen. Wir laden alle Kulturorte, Veranstalter*innen und Kunstschaffenden rund um den See und darüber hinaus ein, sich der Aktion anzuschließen. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Rassismus in der Kulturlandschaft keinen Platz hat.