Paradiesischen Welten von 16. Mai 2025 – 15. Mai 2028
In einer einzigartigen Verbindung von Kunst, Architektur und Philosophie verwandelt Aljoscha den historischen Cavazzen Museum in Lindau in ein poetisches Gefüge aus Licht, Farbe und Form. Seine drei Installationen eröffnen fragile, schwebende Welten zwischen Barock und Zukunft, Sinnlichkeit und Reflexion – ein ästhetisch wie geistig bewegender Dialog über Schönheit, Vergänglichkeit und das utopische Potenzial kultureller Verbundenheit.

Die opulente, pulsierende Installation im Haupteingang: Der Transitraum als Metapher
Im Haupteingang des Cavazzen Museums entfaltet sich eine zart in Rosa und Violett getönte Installation von Aljoscha, die den Übergang von außen nach innen poetisch inszeniert. Die schwebende, transparente Form aus eingefärbtem Acrylglas reagiert auf die barocke Architektur und erinnert an die flüchtige Freude menschlicher Begegnung. Inspiriert vom „Reisekörper“ greift das Werk die Idee von Bewegung, Transformation und Erkundung auf. Lichtreflexe und weiche, fließende Formen lassen eine fragile, lebendig anmutende Struktur entstehen, die zwischen Geschichte und Gegenwart oszilliert. Goldene Akzente verweisen subtil auf barocke Pracht und Vergänglichkeit, während das Werk zugleich auf die Zerbrechlichkeit unserer Ökosphäre aufmerksam macht.

Der geheimnisvolle Seitengang: Exotik, Vanitas und der Weg zum „Paradise Engineering“
Im leicht geneigten Seitengang des Cavazzen Museums entfalten sich farbintensive, schwebende Mobiles von Aljoscha. Unter der schrägen Decke entsteht ein verzerrter, fast surrealer Raum, der die Wahrnehmung herausfordert. Die organischen, barock inspirierten Formen in Pink, Violett und Karmin bewegen sich leicht und erzeugen einen tänzerischen Energiefluss. An tropische Früchte oder exotische Pflanzen erinnernd, spielt die Installation mit der Symbolik der Vanitas-Tradition – jedoch ohne Schwere. Stattdessen schimmert das Thema Vergänglichkeit in tieferen Tönen und kleinen Details durch, während das Gesamtwerk eine lebendige, rätselhafte Schönheit entfaltet.

Der teils überdachte Hof: Universum, Utopien und die Idee der Verbundenheit
Im überdachten Hof des Cavazzen Museums entfaltet Aljoscha eine kosmisch anmutende Installation: transluzente Formen aus Acrylglas in Pink-Violett, Pastell-Metallic und Ozean-Grün schweben zwischen den Decken und erzeugen eine pulsierende Weite, die an Galaxien erinnert. Die elliptisch verwobenen Strukturen wirken wie Himmelskörper – geheimnisvoll, schwebend und voller Bedeutung. Diese Installation begreift das Universum als Metapher für kulturelle Verbundenheit: ein Netzwerk aus Ideen, Kunst und Geschichte, das Grenzen überschreitet und Vielfalt betont. Die Arbeit thematisiert Utopie, Fortschritt und den schöpferischen Dialog zwischen Kulturen – als Einladung, das Unbekannte zu umarmen.

Ein Künstler zwischen Welten
Aljoscha ist ein Grenzgänger – geografisch wie künstlerisch. Geboren in der Ukraine, ausgebildet an der Düsseldorfer Kunstakademie, lebt und arbeitet er heute zwischen Deutschland und Italien. Seine Werke wurden in Städten wie Paris, Köln, New York und Bologna ausgestellt – nun hat er sich monatelang intensiv mit dem Cavazzen beschäftigt. Er studierte die Fassade, die Geschichte, die Raumwirkung – und entwickelte daraufhin eine Serie exklusiver Skulpturen für das Museum. Diese Werke, in seinem italienischen Atelier entstanden, treten nun in einen stillen, aber kraftvollen Dialog mit dem barocken Bürgerpalais. Für Aljoscha ist Kunst nie nur Dekoration – sie ist Vision. „Ich glaube daran, dass Menschen sich verändern können“, sagt er – und dieser Glaube formt die Grundlage für eine Kunst, die nicht belehrt, sondern berührt.